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11.04.2023

Digitalisierung

3 Min. Lesezeit

Eine menschliche und eine technologische Hand, deren Zeigefinger sich berühren.
Eine menschliche und eine technologische Hand, deren Zeigefinger sich berühren.

Was Künstliche Intelligenz für die interne Kommunikation bedeutet

Künstliche Intelligenz und Tools wie ChatGPT eignen sich für die interne Kommunikation von Unternehmen. Warum das gute Nachrichten für Menschen sind, die in der internen Kommunikation arbeiten.

2030, Unternehmensgruppe Lehmann: Eine Künstliche Intelligenz regelt per Chatbot die interne Kommunikation. Morgens sendet sie den Mitarbeiter:innen die wichtigsten Informationen und Tagesziele. In Notfällen erhalten alle Mitarbeiter:innen in Sekundenbruchteilen alle wichtigen Informationen – per Chatbot. Über Sensoren im Werk sammelt die KI relevante Erkenntnisse zur Produktivität. Diese Daten dienen als Basis für das Briefing am nächsten Tag.

Das Gedankenspiel der Unternehmensgruppe Lehmann lässt Sie vielleicht etwas gruseln, könnte aber die logische Weiterentwicklung dessen sein, was wir gerade mit ChatGPT und Co. erleben. Doch was kann KI schon heute in der internen Kommunikation leisten?

Künstliche Intelligenz: Katalysator für Kommunikator:innen

Mittlerweile hat es auch die Chefetage verstanden: Eine starke interne Kommunikation inklusive einer ausgefeilten internen Kommunikationsstrategie ist einer der Pfeiler für den Unternehmenserfolg. Sie hilft unter anderem dabei, dass alle Mitarbeiter:innen eine einheitliche Vision und Mission verfolgen. Gekonnte interne Kommunikation kostet allerdings Zeit und Ressourcen. Und hier kommt KI ins Spiel.

Schaubild, das zeigt, wofür fasel & fasel KI-Tools nutzt und wofür nicht

Beim Lesen von Texten lässt sich Zeit sparen, doch in der Recherche sind KI-Tools nicht ausgereift genug. KI-Fans sind überzeugt: Das wird sich ändern.

KI-Engines wie GPT-4 mit ihrer Oberfläche ChatGPT können für geübte Kommunikator:innen wie ein Katalysator wirken. Die Tools können Stichpunkte ausformulieren, Texte redigieren, kürzen und zusammenfassen. Zudem sind ChatGPT und Co. im Falle eines kreativen Lochs ein guter Impulsgeber, können abstrakte Themen mit Beispielen greifbarer machen, Überschriften entwerfen oder die häufigsten Fragen zu einem Thema aufzählen. Ideal, um Routine-Aufgaben in der Kommunikation zu erledigen.

Fehlendes Vertrauen in Künstliche Intelligenz

Die Mehrheit der Menschen begegnet KI mit Argwohn. Das belegt eine Studie der TU Berlin. Eine länderübergreifende Studie des Beratungshauses KPMG fand heraus, dass nur ein Viertel aller Befragten einer Künstlichen Intelligenz vertrauen würden. Und der Titanium Trust Report stellte schon 2019 fest, dass viele Menschen Angst vor einem Kontrollverlust durch Künstliche Intelligenz haben.

Argwohn und Angst gegenüber KI

Doch eine gewisse Skepsis gegenüber Künstlicher Intelligenz kommt nicht von ungefähr. Gründe für das Misstrauen: Einerseits prägen dystopische Filme unsere Sicht auf KI, in denen der Mensch gegen die Maschine kämpft. Aber auch die Ungewissheit darüber, auf welcher Basis eine KI Entscheidungen trifft, spielt eine große Rolle. Zudem flunkern einige Tools immer wieder und präsentieren frei erfundene Informationen sehr überzeugend als Tatsachen – nicht gerade vertrauensbildend. Das Problem: Für die interne Kommunikation ist jedoch Vertrauen ein entscheidender Faktor.

Chat-Verlauf mit ChatGPT, der zeigt, dass die KI fehlerhaft sein kann und Fakten schafft.

Das Beispiel zeigt, wie ChatGPT Wahrheiten erdichtet. Bei einem Emotional Escape Room handelt es sich keinesfalls um ein emotionales Rätsel, sondern um einen Raum im eigenen Zuhause, der zum Entspannen einlädt.

Transparenz: Wie Vertrauen in KI entsteht

Spannend ist deswegen, in welchen Fällen Menschen Künstlicher Intelligenz ihr Vertrauen schenken: Einer KI wird eher zugetraut, faire Entscheidungen treffen zu können. Vor allem dann, wenn es um Entscheidungen geht, die sie selbst betreffen, wählen Menschen die KI. Das belegt die Studie der TU Berlin. Doch gilt das nur, wenn die Kriterien der Bewertung transparent sind. Die Studie von KPMG fand zudem heraus, dass sich eine große Mehrheit ein stärkeres gesetzliches Korsett für KI wünscht. Durch Transparenz und klare Regulierung könnte also das Vertrauen in KI wachsen – und der IK-Trend verstärkt werden.

Nach den Erkenntnissen, dass die Erde nicht im Mittelpunkt des Universums steht, wir von Tieren abstammen und der Mensch nicht nur logisch handelt, könnte KI also zur vierten großen Kränkung der Menschheit werden. Der Mensch ist nun nicht mehr die intelligenteste Entität. Künstliche Intelligenz ist schneller, kann mehr Daten verarbeiten – und, viel wichtiger: bessere Entscheidungen treffen.

Jonathan Fasel, CEO of Fasel&Fasel

Ehrlicher Austausch im direkten Gespräch bleibt der stärkste Faktor für erfolgreiche interne Kommunikation. Und dafür werden wir dank KI mehr Zeit haben."

Jonathan Fasel

Journalist und Kommunikationsberater bei fasel & fasel

Wenn die Emotionen fehlen: Lücke beim Lesen von KI-Texten

Und dennoch, für empathische, gefühlige und persönliche Kommunikation fehlt Künstlicher Intelligenz das gewisse Etwas. KI-Texte klingen noch immer häufig austauschbar und manchmal etwas naiv – ihnen fehlt die Lebenserfahrung. Menschen spüren diese Lücke beim Lesen der Texte.

Wie also KI in der internen Kommunikation sinnvoll einsetzen? Künstliche Intelligenz wird den Menschen in der internen Kommunikation nicht ersetzen. KI wird uns als Kommunikator:innen helfen, unsere Aufgaben schneller, effizienter und besser zu erledigen. Mensch und Maschine kooperieren und ergänzen sich in den jeweiligen Stärken. Schnelle Erkenntnisse aus Datenbergen, Entscheidungsfindung und schnelle erste Textgerüste mit den relevanten Informationen erstellen – das wird Aufgabe der KI. Der Mensch kann anschließend mit Empathie und Lebensnähe Texten und Botschaften den Schliff verpassen, den es braucht, damit sie bei den Mitarbeiter:innen Wirkung zeigen.

Aufgaben im Überblick: Wie KI in der internen Kommunikation hilft

  • Brainstorming
  • Zusammenfassungen
  • Erste Textgerüste
  • Beispiele finden
  • Überschriften entwerfen
  • Übersetzungen
  • FAQs erstellen
  • Schnelle Erkenntnisse aus Datenbergen
  • Entscheidungen treffen
  • Routineaufgaben automatisieren
  • ...

Im Jahr 2030 wird die Unternehmensgruppe Lehmann wahrscheinlich alles daran setzen, dass die Mitarbeiter:innen den KI-basierten Lösungen vertrauen können. Gleichzeitig wird in Ordnung sein, dass Infotexte und News generisch klingen. Das macht nichts, denn: Letztendlich bleibt ehrlicher, regelmäßiger Austausch im direkten Gespräch weiterhin der stärkste Faktor für erfolgreiche interne Kommunikation. Und dafür werden wir als Mitarbeiter:innen in der internen Kommunikation dank KI mehr Zeit haben.

Disclaimer: Dieser Text wurde ohne KI-Unterstützung verfasst.

Flip Expert Talk: "Duell oder Duett? Was KI-Tools in der IK leisten"

Hype oder Hilfe? Im Webinar diskutieren neuroflash-Gründer Dr. Jonathan Mall und Kommunikationsberater Jonathan Fasel über die Relevanz von Künstlicher Intelligenz in der internen Kommunikation. Außerdem: Das Live-Duell "KI vs. Kommunikator – wer textet besser?".

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