Betriebsrat und KI: Roman Zitzelsberger über die Bedeutung der Mitbestimmung bei Künstlicher Intelligenz
Die Digitalisierung der Arbeit treibt Veränderungen in Unternehmen voran, die an manchen Stellen für Skepsis sorgen können. Umso wichtiger ist es bei der Einführung von KI in Arbeitsprozessen zur Effizienzsteigerung, dass alle wichtigen Interessensgruppen als Partner im Change Management mitagieren. Dem Zusammenspiel von Betriebsrat und KI kommt dabei eine immer größere Bedeutung zu. Ein Betriebsrat, der sich aktiv mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz auseinandersetzt, ist hilfreich, um Chancen und Risiken neuer Technologien frühzeitig zu erkennen und die Belegschaft angemessen zu vertreten. Transparenz, Offenheit und der rechtzeitige Dialog zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung legen die Grundlage für einen erfolgreichen und verantwortungsbewussten Einsatz von KI. Wir baten Roman Zitzelsberger, Geschäftsführer der Petromanos Group, als Experte auf dem Gebiet zum Interview.


Key Takeaways
Die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) verändert Arbeitsprozesse tiefgreifend, was Unsicherheit und Widerstände auslösen kann. Deshalb ist es wichtig, den Betriebsrat von Anfang an in die Planung und Umsetzung einzubinden. Als gewählte Interessenvertretung der Belegschaft kann der Betriebsrat nicht nur Ängste abbauen, sondern auch konstruktiv an der Gestaltung technischer Veränderungen im Themenkomplex "Betriebsrat KI" mitwirken.
Grundsätzlich stehen Betriebsräte neuen Technologien wie KI offen gegenüber, erkennen deren Potenziale zur Effizienzsteigerung und Verbesserung von Arbeitsbedingungen. In der Praxis jedoch können mit zunehmender Konkretheit der Anwendung Bedenken auftreten – insbesondere hinsichtlich Arbeitsplatzsicherheit, Datenschutz sowie der Gefahr von Überwachung und Kontrolle. Der Betriebsrat kann hier durch Betriebsvereinbarungen gezielt Einfluss nehmen und sicherstellen, dass KI-Systeme diskriminierungsfrei, nachvollziehbar und im Sinne fairer Arbeit agieren, und dennoch die Produktivitätsgewinne sichtbar werden.
Für Unternehmen bietet die Kooperation mit dem Betriebsrat beim Thema KI eine doppelte Chance: Zum einen können sie technologische Innovationen effizient und konfliktfrei einführen, zum anderen stärken sie soziale Verantwortung und das Vertrauen der Belegschaft. Zentrale Voraussetzung dafür ist ein gemeinsam definierter Wertekompass, der ethische Leitlinien für den KI-Einsatz vorgibt – etwa im Hinblick auf Fairness, Transparenz und Datenschutz. Dies ist vor allem relevant bei agentischer KI, die zunehmend selbstständig agiert und neue Herausforderungen an Kontrolle und Nachvollziehbarkeit stellt.
Betriebsrat und KI: Warum die Einführung von KI so wichtig ist
Zentral für die Diskussion um Betriebsrat und KI ist die betriebliche Mitbestimmung. Betriebsräte besitzen bei der Einführung von KI-Systemen umfassende Rechte und Einflussmöglichkeiten, insbesondere wenn Leistungs- und Verhaltenskontrolle möglich sind. Nur wenn der Betriebsrat den Einsatz von Künstlicher Intelligenz von Anfang an mitgestaltet, können Ängste vor Überwachung oder Arbeitsplatzverlust in Unternehmen gemindert und die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Der Austausch und das gemeinsame Ringen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern um den besten Weg zeichnen die deutsche Mitbestimmungskultur aus – und helfen, auch technologische Neuerungen wie Künstliche Intelligenz konstruktiv einzubinden. Lesen Sie hier, wie Sie Ihren Betriebsrat von einer KI-Mitarbeiter-App wie Flip überzeugen können.
Schließlich bietet die Etablierung des Schwerpunkts Betriebsrat und Künstliche Intelligenz für Unternehmen die Chance, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und gleichzeitig soziale Verantwortung wahrzunehmen. Wenn alle Akteure – Management, Betriebsrat und Beschäftigte – den Wertekompass der KI gemeinsam definieren, wird gewährleistet, dass KI-Systeme nicht nur effizient, sondern auch ethisch, diskriminierungsfrei und im Sinne fairer Arbeit eingesetzt werden.

Roman Zitzelsberger von der Beratungsgesellschaft Petromanos.
Betriebsrat und Einsatz von Künstlicher Intelligenz: Das sagt der Experte
Um sich diesem Themenkomplex anzunähern, baten wir Roman Zitselsberger, Geschäftsführer der Petromanos Group zum Interview. Zitzelsberger ist Maschinenschlosser, Betriebswirt und hat einen Master of Management. Zitzelsberger war früher Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg, der größten Einzel-Gewerkschaft Europas, was ihm umfassende Erfahrung im Umgang mit Betriebsräten und Arbeitnehmervertretungen verschafft hat.
Seit Ende 2024 ist er Mit-Gründer und Geschäftsführer der Petromanos Group, einer Beratungsgesellschaft, die sich auf Management, Mitbestimmung und Kommunikation spezialisiert hat. In dieser Rolle berät er Unternehmen darin, richtig zu führen und Veränderungen zu gestalten, insbesondere in mitbestimmten Betrieben. Sein Fokus liegt darauf, das Top-Management und die Betriebsräte bei komplexen Herausforderungen des industriellen Wandels zu unterstützen.
Wie stehen Betriebsräte zum Einsatz von KI?
Welche Einstellung haben Betriebsräte und Gewerkschaften grundsätzlich gegenüber der Einführung von neuen Technologien?
Roman Zitzselsberger: Gewerkschaften und Betriebsräte in Deutschland sind tendenziell eher technologieoffen. Sie wissen, dass neue Technologien Fortschritte bringen und die Produktivität steigern können. Das sind die Grundlagen, um bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten zu erreichen.
Und wie erleben Sie die Haltung von Betriebsräten und Gewerkschaften gegenüber Künstlicher Intelligenz (KI) im Unternehmen?
Grundsätzlich auch eher offen. In der konkreten Anwendung gibt es aber natürlich Unterschiede. Alle verstehen, dass Künstliche Intelligenz im globalen Wettbewerb eine wesentliche Voraussetzung ist, um weiter in der Champions League mitzuspielen. Je abstrakter das Thema diskutiert wird, desto offener sind die Interessensvertreter dafür. Je konkreter es in der Anwendung wird, umso eher treten Bedenken auf. Hier spielt der Aspekt „Betriebsrat KI“ bei der Entscheidungsfindung eine wachsende Rolle.
Was sind aus Ihrer Sicht die zentralen Ängste und Vorbehalte?
Ich sehe vor allem drei Schwerpunkte – neben dem Thema Leistungsverdichtung die Bereiche Überwachung und Kontrolle sowie die Angst vor dem Verlust von menschlicher Arbeit und von Arbeitsplätzen. Hinzu kommen Themen, die allgemein in der Gesellschaft eine Rolle spielen, zum Beispiel das Recht, selbst über die Verwendung seiner Daten zu bestimmen. Das ist natürlich auch im betrieblichen Kontext relevant und betrifft insbesondere jede Diskussion um "Betriebsrat KI".

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Waldemar Henschel
Works Council, SaarGummi Group
"Betriebsrat KI" bedeutet beim Einsatz von KI alle einzubinden
Wie wichtig ist es für Unternehmen, solche Vorbehalte von Anfang an zu erkennen und klar zu vermitteln, warum bestimmte technologische Entwicklungen für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens relevant sind?
Das ist extrem wichtig und dabei gilt es, alle Arbeitnehmer mitzunehmen. Die Einführung von Künstlicher Intelligenz ist ein Thema, bei dem Skepsis und Sorgen schnell überwiegen können, weil die Menschen nicht wissen, was auf sie zukommt. Es braucht Offenheit und Transparenz, um Vertrauen aufzubauen. Schließlich sind es die Beschäftigten, die mit den neuen Systemen arbeiten, und ihre Motivation bei der Arbeit wirkt sich letztlich auch auf die Qualität der Unternehmensprodukte aus.
Warum ist es entscheidend, die Arbeitnehmervertretung nicht nur zu informieren, sondern aktiv in die Einführung von KI-Technologien einzubinden?
Darauf gibt es zwei Antworten: Zum einen sind Betriebsräte die gewählten Vertreter der Belegschaft. Damit fungieren sie als Sprachrohr der Beschäftigten, können aber auch Sichtweisen und Stimmungen in der Belegschaft beeinflussen und in eine bestimmte Richtung lenken – etwa die Frage, ob KI gut oder schlecht ist. Deshalb ist es enorm wichtig, die Einführung bestimmter KI-Anwendungen frühzeitig im Zusammenhang zu erklären. Also zum Beispiel Antworten auf folgende Fragen zu geben: Führen wir Künstliche Intelligenz aus Kostengründen ein? Erhöhen sich dadurch unsere Marktchancen? Können wir unsere Wettbewerbsfähigkeit ausbauen? Ersetzt der Einsatz von KI womöglich monotone Arbeit und unsere Beschäftigten können höherqualifizierte Tätigkeiten ausüben?
Und der zweite Grund?
Ist mindestens genauso wichtig: Bei der Einführung neuer Technologien, insbesondere, wenn damit auch Leistungs- und Verhaltenskontrolle möglich ist, haben Betriebsräte sehr weitgehende Mitbestimmungsrechte. Ob und wie KI-Systeme eingeführt und angewandt werden, darüber entscheiden sie tatsächlich mit. Und nur wenn sie frühzeitig eingebunden werden, besteht die Chance, dass sie zu Unterstützern der KI werden. Auch hier nimmt die Diskussion „Betriebsrat KI“ eine zentrale Stellung ein.
Was sind die rechtlichen Grundlagen für das Thema "Betriebsrat KI"?
Die Handlungsmacht des Betriebsrats, auch beim Einsatz von KI in Arbeitsprozessen, ist in Deutschland verankert im Betriebsverfassungsrecht, welches maßgeblich durch das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) geregelt wird. Als Teil des kollektiven Arbeitsrechts, bildet es die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat. Ziel ist es, eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit zu schaffen, in der der Betriebsrat die Interessen der Arbeitnehmer im Betrieb mitbestimmt und bei wesentlichen Entscheidungen, wie beim Einsatz von KI, einbezogen wird.
Da das BetrVG dem Betriebsrat umfassende Mitbestimmungs- und Beteiligungsrechte einräumt, speziell bei technologischen Veränderungen, die etwa Leistungs- und Verhaltenskontrolle ermöglichen oder die Arbeitsorganisation betreffen, muss der Betriebsrat über geplante KI-Anwendungen informiert werden und entscheidet mit.
Das bedeutet konkret: Der Betriebsrat hat nicht nur das Recht, bei der Einführung von KI-Systemen mitzubestimmen, sondern kann auch Einfluss darauf nehmen, wie KI im Betrieb eingesetzt wird, um Missbrauch, Überwachung und Diskriminierung zu vermeiden. Er kann technische, soziale und ethische Fragen ansprechen und entsprechende Betriebsvereinbarungen aushandeln.

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Roman Zitzelsberger wird im Rahmen des People Connect Clubs exklusiv sprechen über: Wie Sie den Betriebsrat bei KI-Themen vom Blocker zum Enabler machen?
KI-Einsatz in der Praxis: Generative KI und agentische KI
Welche Chancen bietet in diesem Zusammenhang der traditionsreiche Korporatismus - also das Zusammenwirken verschiedener Institutionen für ein gemeinsames Ziel -, in Deutschland und Europa?
Korporatismus ist ein System des Miteinanders und der Begegnung auf Augenhöhe zwischen Arbeitgebern und ihren Verbänden auf der einen und Gewerkschaften und betrieblichen Interessensvertretern auf der anderen Seite. In Deutschland nennt man das Mitbestimmung und die hat eine lange Tradition. Das heißt nicht, dass sich Konflikte immer schiedlich-friedlich lösen lassen. Aber die Akteure haben nicht nur das eigene, sondern das Gesamtinteresse im Blick und sind es gewohnt, sich bei unterschiedlichen Interessenslagen zusammenzuraufen. Eine solche Tradition kann auch die Einführung von KI erleichtern.
In welchen Arbeitsbereichen sehen Sie bereits heute sinnvolle Automatisierungen – und wo eröffnen Technologien wie humanoide Robotik und generative oder agentische KI neue Herausforderungen?
Generative KI wird schon heute im Arbeitsalltag überwiegend positiv aufgenommen, weil sie die Menschen unterstützt - beim Erstellen von Texten, Videos, medizinischen Analysen usw. Die spannende Frage ist, wie die agentische KI aufgenommen wird, die autonom, proaktiv und zielgerichtet arbeitet.
Sie ist in der Lage, komplexe Aufgaben selbstständig auszuführen und eigenständig auf Veränderungen zu reagieren. Die ersten solchen KI-Agenten setzt die Industrie bei der automatisierten Qualitätskontrolle, zur vorausschauenden Instandhaltung sowie Fehlerdiagnose und -behebung ein, aber auch im Materialfluss und Kundenservice. Der Einsatz von humanoiden Robotern mit agentischer KI ist insofern herausfordernd, weil Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im Einsatzumfeld massiv zunehmen.
Was bedeutet das für das Verhältnis von Mensch und Maschine, wenn die KI zunehmend eigenständig agiert?
Wir sind gerade in einer sehr spannenden Phase der Entwicklung. Gerade die Anwendung sogenannter KI-Agenten-Pools, also eine Sammlung mehrerer KI-Agenten, die zentral verwaltet und auf ein gemeinsames Zeil ausgerichtet werden, stellen eine neue Form der Arbeitsorganisation dar. Jeder Agent in einem solchen Pool hat bestimmte Fähigkeiten, zusammen bilden sie quasi ein Team aus Spezialisten.
Ein Beispiel: Ein digitaler Kundendienst-Pool hat einen Agenten für Spracherkennung, einen für die Analyse des Kundenanliegens und einen zur Antwort-Generierung. Diese drei arbeiten zusammen, ohne dass der Mensch eingreifen muss. Die Rolle des Menschen ist bei solchen Anwendungen häufig noch ungeklärt. Im Bereich der humanoiden Robotik übernehmen Roboter gar die ganze Arbeit, wenn auch (noch) für einfachere Tätigkeiten. Weltweit gibt es derzeit rund 60 Unternehmen, die solche Roboter herstellen, schon heute laufen sie im Schnitt 18 Stunden am Tag, auch samstags und sonntags.
Aus solchen Anwendungen ergeben sich zahlreiche Fragen: Wird die Arbeit des Menschen höherwertig, weil er die Entscheidungen und Ausführungen der KI kontrollieren muss? Oder ist es vorstellbar, dass der Mensch zum ausführenden Organ wird, das Anweisungen von der KI erhält?
Über die Intelligenz von eigenständigen KI-Systemen und ihre Kontrolle
Aber ist das nicht kritisch, wenn Unternehmen nicht mehr genau erklären können, wie Entscheidungen durch KI zustande kommen?
Doch, und zwar weil Betriebsräte bei der Einführung von KI Mitbestimmungsrechte haben und wie bei jeder Software-Einführung wissen wollen, wie das Pflichtenheft aussieht, welche Schnittstellen das System hat usw. Da KI-Agenten darauf ausgelegt sind, flexibel und anpassungsfähig zu handeln und Aktionen dynamisch auszuführen, kann ihr Verhalten nicht immer vorhergesagt werden.
Deshalb braucht es bei der Anwendung solcher KI-Systeme einen Determinismus, also bestimmte Vorbedingungen, um Kontrolle, Nachvollziehbarkeit und Regelkonformität zu gewährleisten. Das bedeutet, der KI-Agent bekommt von vornherein gesagt, wann er sich an welche Regeln zu halten hat.
Mittels Validierung und Tests muss dann überprüft werden, dass der Agent die Grenzen einhält, zudem lassen sich über Feedbackschleifen und Protokolle des Systems Kontrollen einbauen. Die Kombination aus Regeln, Überwachung und Feedbacks kann das KI-Verhalten transparent machen und in gewünschte Bahnen lenken.
Wie können Unternehmen sicherstellen, dass KI-Systeme – etwa bei Personalentscheidungen oder Entgeltentwicklung – diskriminierungsfrei und werteorientiert agieren?
Immer wenn KI-Agenten Entscheidungen treffen, etwa bei der Personalauswahl, bei Entgeltfragen, der Karriereplanung oder beim Arbeits- und Gesundheitsschutz, sollte die Anwendung mit den gerade genannten Schleifen nachvollziehbar gemacht werden. Gerade bei Personalfragen ist die Sensibilität natürlich besonders hoch.
Diese Kontrollschleifen machen auch in Bereichen wie Marketing, Vertrieb und Entwicklung Sinn, wo es um kartellrechtliche Fragen und die Einhaltung von technischen Standards und Regeln geht. Der Skandal um illegale Abschalteinrichtungen in Dieselmotoren hätte genauso gut die Idee einer KI gewesen sein können – unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass Fehler und Missbrauch künftig nicht auch durch maschinelles Verhalten entstehen. Darum müssen wir sicherstellen, dass die KI nur mit dem Wertekompass arbeitet, den wir ihr in die DNA schreiben. Die Mitgestaltung dieser Prinzipien ist ein zentraler Teil der Rolle von "Betriebsrat KI".
Glauben Sie, dass derzeit genügend Unternehmen sich intensiv mit solchen ethischen und sozialen Fragen beschäftigen – oder überwiegt das Abwarten?
Ich glaube, die wenigsten tun das. Nach einer aktuellen Umfrage von Bitkom Research wartet noch etwa die Hälfte der Unternehmen ab, welche Erfahrungen andere mit dem Einsatz von KI machen. Sie beschäftigen sich also noch nicht mal mit der Einführung von KI und schon gar nicht mit ethischen und sozialen Fragen.
Wie gelingt es, nicht nur die Risiken, sondern auch die Chancen von KI für gute und faire Arbeit im Dialog mit der Arbeitnehmerseite zu betonen?
Alles, was ich beschrieben habe, muss das Management auch mit der Arbeitnehmervertretung diskutieren. Alle Beteiligten brauchen ein technisches Grundverständnis darüber, was KI-Systeme können, ebenso wie ein klares Wertesystem bezüglich ethischer, sozialer und datenschutzrechtlicher Fragen.
Es geht darum, deutlich zu machen, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ein entscheidender Wettbewerbsfaktor sein wird, beziehungsweise bereits ist. Das lässt sich durchaus als „Rennen“ bezeichnen, das über die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft in Deutschland und Europa und die Sicherheit der Arbeitsplätze entscheiden wird. Arbeitnehmervertretungen sehen insbesondere dann eher Chancen im Einsatz von KI, wenn es der Unternehmensseite gelingt, die Vorteile für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und für die Absicherung von Standorten darzustellen.
Ausblick: Betriebsrat und KI
Das Zusammenspiel von Betriebsrat und KI wird maßgeblich beeinflussen, wie erfolgreich Unternehmen die Einführung neuer Technologien gestalten. Laut unserem Experten Roman Zitzelsberger können durch frühzeitige Einbindung und partnerschaftlichen Dialog Ängste reduziert, Chancen gefördert und ein fairer Wandel der Arbeitswelt ermöglicht werden. Nur gemeinsam lassen sich ethische und soziale Maßstäbe bei der Digitalisierung sicherstellen und so die Zukunft von Arbeit und Unternehmen aktiv gestalten.

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