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09.12.2021

HR & New Work

4 Min. Lesezeit

an empty round table with chairs
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New Leadership: Neue Führungskultur durch New Work

New Work ist in aller Munde. Die Idee einer neuartigen Gestaltung von Arbeit, einer neuen Arbeitswelt beschäftigt Unternehmen branchenübergreifend. Aspekte wie Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung beim Arbeiten stehen im Vordergrund, agilere Strukturen und mehr Mitbestimmung und Mitgestaltung sollen Mitarbeitenden mehr Spaß und Zufriedenheit im Job bringen. Eine neue Form des Arbeitens benötigt jedoch auch ein neues Verständnis von Führung – also neben New Work auch ein New Leadership.

Was ist New Work?

Den Begriff „New Work“ gibt es nicht erst seit dem 21. Jahrhundert – bereits in den 1970er-Jahren kam die neue Auffassung der Arbeitswelt als Gegenentwurf zur Lohnarbeit auf. Heute taucht New Work in unterschiedlichen Kontexten rund um Digitalisierung, flexible Arbeitsmodelle etc. auf. Lesen Sie in unserem ausführlichen Beitrag mehr zu den Hintergründen und der Bedeutung von New Work.

Die Rolle von New Leadership für eine erfolgreiche Umsetzung von New Work

Im Zusammenhang mit New Work, das haben wir in unserem oben verlinkten Beitrag gezeigt, geht es unter anderem darum, Mitarbeiter:innen mehr Freiräume und Verantwortung beim Arbeiten zuzugestehen und die strengen Strukturen früherer Zeiten aufzubrechen. Zusammen mit dieser neuen Freiheit und insbesondere um diese neue Freiheit auch gewährleisten zu können, muss ein neuer Führungsstil, ein „New Leadership“, im Betrieb etabliert werden. Ein modernes Verständnis von Führung ist ein entscheidender Hebel, den Wandel im Unternehmen zu vollziehen. Dabei beinhaltet das Verständnis von Leadership weit mehr als nur den Titel oder das Karrierelevel der Führungskraft, sondern wird eher als Mindset verstanden.

Einige Unternehmen haben die Bedeutung von New Leadership für den internen Umbruch bereits erkannt und tragen dem Streben nach mehr Freiheit mit „flachen Hierarchien“ Rechnung. Jedoch haben Betriebe, die mit dem oftmals inflationär gebrauchten Buzzword „flache Hierarchien“ oder der Tatsache, dass man den CEO in der Kaffeeküche antreffen kann, werben, leider damit noch keine neue Führungskultur im Unternehmen etabliert.

New Leadership: Wie etablieren Sie eine neue Führungskultur?

Um eine neue Führungskultur in Ihrem Unternehmen zu etablieren und damit auch den Weg für die Umsetzung der neuen Arbeitswelt zu ebnen, müssen Sie folgende Herausforderungen meistern bzw. sich folgende Fragen stellen:

  • Welche Hindernisse müssen überwunden werden, um Beschäftigten einen guten Start im Unternehmen zu ermöglichen und ihnen ein positives Mindset zu verleihen?
  • Was sorgt für Demotivation und schlechte Stimmung unter den Mitarbeitenden?
  • Was benötigt jeder einzelne Beschäftigte, um glücklich zu sein, motiviert seiner Arbeit nachzugehen und sich dem Unternehmen verbunden zu fühlen?
  • Wie gelangen wir als Unternehmen an diese Informationen?

An die Antworten auf die meisten dieser Fragen gelangen Sie, indem Sie ein neues Verständnis für interne Kommunikation und Feedback etablieren – hören Sie zu, was Ihre Mitarbeiter:innen zu sagen haben, was deren individuelle Wünsche, Bedürfnisse, aber auch Probleme und interne Reibungspunkte sind. Auf unserem Blog finden Sie weitere Tipps, wie Sie die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter:innen steigern können.

3 Tipps für New Leadership

Sie haben den Beitrag bis hierhin gelesen und suchen nun nach einer konkreten Anleitung, wie Sie eine neue Führungskultur im Unternehmen etablieren können? Mit folgenden Tipps gehen Sie mit großen Schritten in die richtige Richtung.

Auf Augenhöhe mit den Beschäftigten

Sehen Sie die vielbeworbenen „flachen Hierarchien“ nicht nur als Buzzword, um junge Talente auf das Unternehmen aufmerksam zu machen, sondern seien Sie nah dran an den Mitarbeiter:innen. Die Führungskraft in der Kaffeeküche anzutreffen, macht sie für das Team nicht automatisch nahbarer. Ein vertrauensvolles Miteinander im Unternehmen ist davon geprägt, sich gegenseitig zuzuhören. Interessieren Sie sich für die konkreten Wünsche, Probleme und Ängste jeder Person und bieten Sie im Rahmen einer offenen Feedbackkultur eine Plattform, diese individuellen Anliegen, aber auch Kritik und Verbesserungsvorschläge Ihnen gegenüber direkt zu äußern. Zu einer offenen Feedbackkultur gehört außerdem, dass Sie die Leistung jedes Beschäftigten anerkennen und würdigen, was sich nachhaltig auf deren Motivation und Zufriedenheit auswirkt.

Um Mitarbeiter:innen größtmögliche Freiheit zu ermöglichen und ein vertrauensvolles Miteinander zu fördern, müssen sich Führungskräfte von der Vorstellung distanzieren, Beschäftigte würden nur bei physischer Anwesenheit im Betrieb Leistung erbringen. Um New Work in der Unternehmenskultur nachhaltig zu verankern, müssen Konzepte wie flexibles Arbeiten oder Homeoffice von der Ausnahme zur Regel werden, ohne Zweifel an der Arbeitsleistung der Teammitglieder. Moderne Kommunikationstools wie Mitarbeiter-Apps oder Videokonferenzen ermöglichen eine engmaschige Kommunikation auch ohne physische Anwesenheit.

Die Führungskraft als Coach

Die Idee und das Konzept hinter New Work räumen Mitarbeiter:innen mehr Kompetenzen und Freiheiten in der täglichen Arbeit ein. Arbeiten soll Spaß machen und zur Weiterentwicklung der Beschäftigten beitragen. Die Tage, in denen Vorgesetzte mit der sprichwörtlichen Peitsche hinter Arbeitnehmer:innen stehen und deren Arbeitsleistung und Projektergebnis erst nach Abschluss bewerten und dann gegebenenfalls in der Luft zerreißen, sind längst gezählt. Im Rahmen einer modernen Führungskultur agieren Sie vielmehr als Coach, ermutigen Mitarbeitende, neue Ideen und Herangehensweisen zuzulassen und unterstützen mit Rat und Tat oder auch, indem Sie Teammitgliedern Tools und Schulungen zur Verfügung stellen, damit diese ihre Ziele besser erreichen können.

Wer neue Wege geht und Herangehensweisen ausprobiert, macht eventuell auch Fehler. Ein wichtiges Element und eine der Voraussetzungen dieses begleitenden Führungsstils ist es daher, eine neue Fehlerkultur im Unternehmen zu leben. Fehler sollten in einem gewissen Rahmen akzeptiert und positiv für die Weiterentwicklung genutzt werden.

Transparente und unmittelbare Kommunikation

Zu einer transparenten internen Kommunikation unter New Work und New Leadership-Aspekten gehört das oben angesprochene Feedback zwischen Mitarbeiter:innen und Führungskräften, das entweder im Rahmen von 1-zu-1-Gesprächen oder auch mittels Umfragen stattfinden kann. Umfragen sind ein hervorragendes Tool, um die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeitenden sowie die Stimmung im Betrieb zu erfassen und so Antworten auf die oben beschriebenen Fragen zu finden. Verfolgen Sie zudem unbedingt einen „intern first“ Ansatz und verbreiten Neuigkeiten zuerst intern, bevor diese an die Öffentlichkeit gehen. So vermeiden Sie interne Gerüchte, die zwangsläufig zu Demotivation und Missgunst führen. Doch kommunikativ können und sollten Sie noch mehr tun.

Alle Mitarbeiter:innen im Unternehmen standortübergreifend zu erreichen, ihnen Informationen und Neuigkeiten zielgerichtet zu übermitteln und die interne Interaktion zu fördern, sollte auf kommunikativer Ebene Ihr klares Ziel sein. Eine Mitarbeiter-App ist das passende digitale Tool, um relevanten Content wie Tipps & Tricks, Schulungsunterlagen, u.v.m. an die einzelnen Zielgruppen im Unternehmen auszuspielen – auf diese Weise erhalten Mitarbeitende nur genau die Inhalte, die für sie relevant und interessant sind. Durch Chat und Newsfeed bleiben nicht nur Beschäftigte auf dem neuesten Stand, auch Sie sind nahe dran am Team, da jede Person direktes Feedback zu Inhalten durch liken, teilen oder kommentieren geben kann und darüber hinaus auch eigene Inhalte erstellen kann. Zudem sind Kolleg:innen jederzeit nur einen Klick entfernt und können sich untereinander austauschen, organisieren und effektiver zusammenarbeiten. Dank der digitalen Lösung auf dem Smartphone oder wahlweise auch dem Desktop-PC lässt sich die Kluft im Unternehmen überwinden, die sich meist dadurch ergibt, dass Mitarbeitende an unterschiedlichen Standorten tätig sind und zudem Kolleg:innen im Lager oder der Produktion meist noch nicht einmal über eine eigene E-Mail-Adresse verfügen.

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